Er­go­the­ra­pie in der Ger­ia­tri­schen Re­ha­bi­li­ta­ti­on

Das Wort Er­go­the­ra­pie kommt aus dem Grie­chi­schen von „er­gon” und be­deu­tet: Tag, Werk, Ar­beit, Ak­ti­vi­tät.

In der ger­ia­tri­schen Re­ha­bi­li­ta­ti­on geht es dar­um, be­son­ders die all­tags­re­le­van­ten Tä­tig­kei­ten wie­der­zu­er­lan­gen und dem al­ten Men­schen die wei­te­re Selbst­ver­sor­gung zu er­mög­li­chen. Be­son­ders wich­tig ist hier ei­ne en­ge Zu­sam­men­ar­beit mit den An­ge­hö­ri­gen oder den pfle­gen­den Per­so­nen. Es ist er­wünscht, dass der Pa­ti­ent die Be­hand­lung mit­be­stimmt. Denn nur wenn er sei­ne Si­tua­ti­on rich­tig er­kennt und ein­schätzt, kann die The­ra­pie hel­fen.

Ger­ia­tri­sche Pa­ti­en­ten sind mul­ti­mor­bi­de Pa­ti­en­ten das hei­ßt, ne­ben ei­nem aku­ten Er­eig­nis z.B. ei­nem fri­schen Schlag­an­fall lei­det der Pa­ti­ent noch an wei­te­ren ty­pi­schen Al­terser­kran­kun­gen (Zu­cker­krank­heit; Blut­hoch­druck; Herz-/Kreis­lauf­be­schwer­den; Os­teo­po­ro­se...). Die The­ra­pi­en müs­sen dem­nach ent­spre­chend ge­plant wer­den.
 

The­ra­pie­for­men und -mög­lich­kei­ten


ATL-Trai­ning (Trai­ning der Ak­ti­vi­tä­ten des täg­li­chen Le­bens) bzw. ADL-Trai­ning (Trai­ning der all­täg­li­chen Din­ge des Le­bens) 

  • Wasch­trai­ning – Ein­üben der Kör­per­pfle­ge
  • Ess­trai­ning – Selb­stän­di­ge Nah­rungs­auf­nah­me
  • An­zieh­trai­ning – An- und Aus­klei­den
  • Haus­halts­trai­ning
  • All­ge­mei­ne Hilfs­mit­tel­ver­sor­gung - Er­pro­bung und An­pas­sung, z. B. Roll­stuhl, Rol­la­tor, Geh­stüt­zen, Pe­ro­neus-Or­the­sen (bei ir­re­ver­si­blen Fu­ßläh­mun­gen), 4-Punkt-Stock usw.
  • An­ge­hö­ri­gen­be­ra­tung und Um­gang mit Hilfs­mit­teln - Klä­rung der häus­li­chen Hilfs­mit­tel­ver­sor­gung durch Woh­nungs­be­ge­hung, An­lei­tung zu wei­te­rem häus­li­chen Trai­ning un­ter dem Mot­to Hil­fe zur Selbst­hil­fe
  • Pro­the­sen­ver­sor­gung bzw. -trai­ning - Zu­sam­men mit Phy­sio­the­ra­peu­ten, Ärz­ten und Or­tho­pä­die­t­ech­ni­ker, Aus­wahl der Pro­the­se, Hand­ling und Mo­bi­li­sa­ti­on
  • Sen­so­mo­to­ri­sches Trai­ning – fein­mo­to­ri­sche Übun­gen (z.B. Schreib­trai­ning), Schwung­übun­gen, Sen­si­trai­ning mit Sen­si­bä­dern (z. B.Wei­zen-/Lin­sen­bä­der), Bürs­ten- und Igel­ball­mas­sa­gen, Eis­be­hand­lun­gen, Trai­nie­ren bzw. Wie­der­er­lan­gen ei­nes grö­ßt­mög­li­chen Be­we­gungs­aus­ma­ßes
  • Krea­ti­ves Ge­stal­ten (Sei­den­ma­len, Holz­ar­bei­ten, Korb­flech­ten, Ge­stal­ten von Fens­ter­bil­dern, We­ben mit dem Flecht­boy, Laub­sä­ge­ar­bei­ten… )
  • Hand­kraft- und Hand­funk­ti­ons­trai­ning
  • Gleich­ge­wichts­re­ak­ti­ons­trai­ning
  • Wahr­neh­mungs­trai­ning
  • Steh- und Geh­trai­ning
  • Ko­or­di­na­ti­ons­trai­ning (ins­be­son­de­re Par­kin­son- und Schlag­an­fall­pa­ti­en­ten)
  • Hirn­leis­tungs­trai­ning (zur Ver­bes­se­rung und zum Er­halt ko­gni­ti­ver Fä­hig­kei­ten)
  • Schul­ter­mo­bi­li­sa­ti­on und Schmerz­re­duk­ti­on mit dem Hel­parm